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Inhalt und Ziele der Weiterbildung

In vielen sozialen Arbeitsfeldern begegnen wir Menschen, die starken Belastungen ausgesetzt waren oder sie noch durchleben. Insbesondere die Konfrontation mit Misshandlung, Krieg und Flucht oder das Zusammenleben mit belasteten Angehörigen kann zu Traumatisierungen führen. Die meisten der Betroffenen haben neben chronifizierten Traumafolgen auchindividuelle – oft destruktive – Überlebensstrategien entwickelt. Häufig beeinflussen Misstrauen und Angst den Kontakt zu professionellen Helfer*innen. Vor diesem Hintergrund erweisen sich viele der üblichen Interventionen als wirkungslos, Beratungen stagnieren.
Hier setzt die Traumapädagogik an: Sie überträgt die wichtigsten Erkenntnisse aus der Psychotraumatologie und der Traumatherapie auf die pädagogische Arbeit und verfügt über ein breites Spektrum an erprobten Handlungsmöglichkeiten. Für eine konstruktive Arbeit im pädagogischen Alltag bietet sie neben einer empathischen und zugleich abgegrenzten Haltung umfassendes Wissen über traumaspezifische Prozesse. Das Verständnis für die Bindungsdynamik
Traumatisierter ermöglicht einen weniger belastenden Umgang mit Reinszenierungen traumabezogener Verhaltensweisen.
Stabilisierungsmethoden ermöglichen eine passgenaue Unterstützung im jeweiligen Arbeitskontext.
Wichtigstes Ziel unserer Weiterbildung ist es, mehr Sicherheit im Umgang mit Traumatisierten herzustellen und persönliche Handlungsspielräume der Teilnehmenden zu erweitern.

Zielgruppe und Teilnahmevoraussetzungen:

Teilnehmen können Fachkräfte der Pädagogik und Psychologie (Frauen und Männer), die mit traumatisierten Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen bzw. Familien insbesondere in der ambulanten und stationären Kinder- und Jugendhilfe, in Fachdiensten und Beratungsstellen, in Schulen, im KiTa- und Hortbereich sowie in der Flüchtlingshilfe arbeiten. Folgende Qualifikationen sind erforderlich:

  • ein entsprechender Hochschul-, Fachhochschul-, Fachschulabschluss oder eine spezifische berufliche Ausbildung,
  • drei Jahre Berufspraxis in einem entsprechenden Arbeitsfeld,
  • ein Arbeitsfeld, das die Umsetzung des Erlernten ermöglicht.

Gruppen- und Einzelsupervision  / Intervisions- und Peergruppen

Hier findet eine Reflexion der Übertragung der gelernten Inhalte und Methoden in das jeweilige Berufsfeld statt. Alle Teilnehmer_innen erhalten die Gelegenheit zur Besprechung eigener Fälle und die Möglichkeit, eigene Reaktionen auf die Arbeit mit Traumatisierten zu reflektieren.

Intervisions- und Peergruppen ermöglichen es, die Umsetzung traumapädagogischer Prinzipien in den eigenen Arbeitskontext innerhalb der Weiterbildungsgruppe zu besprechen und sich gegenseitig zu unterstützen. Hier können offene Fragen diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht werden.

Veranstalterin:

Autonomes Mädchenhaus Kiel / Lotta e.V.
in Kooperation mit dem
Bremer Institut für Traumapädagogik

Leitung:

Regina Sänger
Dipl.Psych., Gestalttherapeutin

Margarete Udolf
Dipl.Psych., Fachberaterin für Psychotraumatologie

Weitere Referentinnen:

Lucia Jungbluth
Pädagogin (Mag), Traumapädagogin, traumazentrierte Fachberaterin

Michaela Peschel
Dipl.Sozialpädagogin, Fachberaterin für Psychotraumatologie

Umfang:

174 UE (18 Tage / 9 Blöcke) inkl. Gruppensupervision / Intervision und Peergruppentreffen, Abschlusskolloquium plus Einzelsupervisionen

Kurszeiten:

Freitag 10.00 – 18.00 Uhr, Samstag 9.30 – 17.30 Uhr

Kosten:

2.680,- €

Ort:

in den Räumen des Frauennetzwerkes zur Arbeitssituation
Walkerdamm 1, 24103 Kiel
(Lageplan)

Zertifizierung:

Die Weiterbildung  ist zertifiziert durch die DeGPT und BAG Traumapädagogik

Grafik: Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Traumapädagogik e.V. / www.bag-traumapaedagogik.de

Anmeldung und Aufnahme in die Weiterbildung:

Nach Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung samt tabellarischem Lebenslauf mit Foto, vereinbaren wir ein persönliches Vorgespräch, in dem wir die Ziele und Erwartungen an die Weiterbildung und Teilnahme klären können. Nach Aufnahme in die Weiterbildung erhalten Sie die definitive Teilnahmebestätigung mit dem Weiterbildungsvertrag.
Die Plätze werden nach Eingang der Anmeldungen vergeben, bei Bedarf wird eine Warteliste für Nachrücker_innen eingerichtet.

Bitte senden Sie uns per Email Ihre schriftliche Anmeldung an folgende Adresse:

kontakt@maedchenhaus-kiel.de

und fügen Sie ein kurzes Motivationsschreiben und einen Lebenslauf mit Foto hinzu (Sie brauchen keine Zeugniskopien o.ä. anzuhängen).

Anmeldeschluss für die Weiterbildung:

Anmeldeschluss für die Weiterbildung ist der 01.10.2017

Kostenloser Infoabend:

Mittwoch, 14.06.2017, 17 – 18.30 Uhr
in der Anlauf- und Beratungsstelle des Mädchenhauses
Holtenauer Str. 127, 24118 Kiel
Anmeldung für den Infoabend unter:
kontakt@maedchenhaus-kiel.de oder Tel: 0431 / 805 888 1


Faltblatt Weiterbildung Traumapädadogik und traumazentrierte Fachberatung in Kiel (pdf-Datei)

Weiterbildungscurriculum (inhaltliche Beschreibung der Module, Zielgruppe der Weiterbildung und Teilnahmevoraussetzungen) (pdf-Datei)